Meine liebe Mama schickte mir kürzlich per WhatsApp ohne Begleittext folgenden Zeitungsauschnitt: „Vaginalcreme! Allerdings nicht an die Stelle, für die sie gemacht ist, sondern ins Gesicht geschmiert. Nadja bekam diesen Geheimtipp von ihrem Visagisten.“ Ich blicke verwirrt in den Spiegel. Sehe ich so schlimm aus, dass meine immer besorgte Mama mir solche Geheimtipps schickt? Die Schrift war klein und ich war müde, also rief ich sie an: „Mami? Was schickst du mir da?“

Meine Mama erzählte mir begeistert darüber, was sie über Schneckenschleim gelesen hat. Es wird immer merkwürdiger. Vaginalcreme aus Schneckenschleim oder was? „Du hast nicht zu Ende gelesen!“, lautet das Urteil meiner klugen Mami. Durchschaut! Hätte ich zu Ende gelesen, hätte ich Nadjas nächsten Geheimtipp erfahren – Schneckenschleimcremes und –gels. Aber so neu ist mir dies gar nicht. Ich weiß schon, dass Koreanerinnen sich allerlei wildes Zeug ins Gesicht schmieren, wie eben Schneckenschleim und Schlangengift. Meine Mami sprudelt weiter: „Man ist draufgekommen, weil Männer, die mit Schnecken arbeiteten, Hände hatten wie aus Porzellan.“ Ich schiele währenddessen auf die kleine Schrift der WhatsApp-Nachricht. Schneckenschleim hilft gegen Akne, Narben, Flecken, Hautalterung, schwärmt diese Nadja, wer auch immer sie ist.

Ich setze mich gleich zum Computer. Denn natürlich stellt sich die Frage – eine Schnecke? Was hat die, was ich nicht hab? Nun ja, Kollagen und Elastin zum Beispiel. Auch das wundheilend und entzündungshemmend wirkende Allantoin. So führt der Schneckenschleim mit der Zeit zu einer besseren Elastizität und Spannkraft der Haut. Die antioxidativen Eigenschaften des Schleims bekämpfen die vorzeitige Hautalterung und die Glycolsäure sorgt dafür, dass die übermäßige Talgproduktion gebremst wird, was zu einer reineren Haut führt. Aber damit nicht genug. Schneckenschleim soll genug regenerative Kraft besitzen, dass er Pigmentflecken und kleine Rötungen beseitigt. Wow. Und keine Schnecke muss dafür leiden oder sterben. Es wird nur der Schleim von Weinbergschnecken entnommen, der scheinbar schon im alten Griechenland gegen Hautentzündungen verwendet wurde.

Hier nun die Erfahrungen

Es sei mir verziehen, dass ich gern online bestelle, ich fahre 40 Kilometer, bis ich zu etwas komme, was man ein Fachgeschäft nennen kann, und ich möchte wetten, dass die garantiert nicht das haben, was ich gerade suche. Aus dem breiten Angebot auf Amazon habe ich mir also eine koreanische Marke ausgesucht. Sie bietet unzählige Produkte mit Schneckenschleim. Ich habe überlegt, ob ich ein Gel oder eine Creme bestellen soll, und habe auf die Creme gesetzt.

Ich wende sie zum ersten Mal abends an. Am nächsten Morgen ist meine Haut weich wie Samt. Für manche Stellen ist sie mir zwar nicht reichhaltig genug und nach dem Einziehen geben ich etwas von meiner normalen Gesichtscreme auf die Wangen, für die T-Zone passt die Konsistenz super. Ich schichte nämlich gern, falls du das nicht kennst, sieh dir mein Video an, ich erkläre dort, wie das geht. Nach drei Tagen habe ich mich aber entschieden, meine normale Creme darüber zu verwenden, denn diese Creme ist wirklich fast ein Gel und meine Haut fühlt sich trocken an, obwohl sie es nicht ist. Die Creme scheint super feuchtigkeitsspendend zu sein, aber es ist nun mal Herbst und die Haut braucht etwas Reichhaltigeres.

Nach etwa einer Woche kann ich nur sagen, dass mein Gesicht deutlich weniger glänzt, und auf jeden Fall „porzellaniger“ wirkt. Ich kann es schwer anders beschreiben, es wirkt ein bisschen wie aus Porzellan, also sehr schön und frisch. Mein Teint sieht einfach deutlich besser aus, ich brauche weniger Make-Up. Das ist vor allem jetzt, wo die Haut wieder blass und jede kleine Rötung sichtbar ist, ein ganz toller Effekt. Vor allem, weil ich die Creme erst seit einer Woche benütze. Der unschöne Glanz der T-Zone ist weg, ich brauche kein Nachpudern tagsüber. Kleine Unreinheiten sind in den ersten Tagen so richtig rausgekommen (keine Neuen, nur die, die vorher schon da waren). Nach dem Entfernen kommen jetzt mal keine weiteren nach und die Haut ist schön rein. Für mich sieht das nach einer Reinigungsreaktion aus. Es ist aber erst eine Woche, deswegen kann ich noch nicht so viel sagen. Ich lasse meine zwei Teenager die Creme wegen ihren Pickelchen mitbenützen. Erzählt habe ich ihnen lieber nicht, was drin ist. Ich werde in zwei Monaten noch einmal berichten.

Meine Schwester war etwas schneller und benützt ihr Gel seit etwa zwei Wochen. Ihr Sorgenkind sind Aknenarben und eine zu Akne neigende sehr empfindliche Haut. Sie hat sich für folgendes Gel entschieden:

Sie sagt: „Ich bin total begeistert. Nichts, was ich bis jetzt benützt habe, lässt sich mit Schneckenschleim vergleichen. Schon nach zwei Wochen sehe ich einen RIESIGEN Unterschied, die Narben sind viel blasser. Ich gebe das Gel auf die gereinigte Haut, massiere es ein, lasse es einziehen und nehme dann meine Creme. Es ist ein 100%-Gel, also intensiv.“

Hm. Ich überlege, ob ich vielleicht das Gel hätte nehmen sollen. Aber meine Creme enthält 92% Schneckenschleim, also wird das wohl reichen. Sie ist auch entsprechend dünnflüssig und ich nehme fürs erste einfach etwas Reichhaltigeres darüber.

Und hier nun die Erfahrung meiner Mama, die sich für Folgendes entschieden hat:

Ihre trockene Haut neigt manchmal zu kleinen schuppigen Stellen und Ekzemen. Aktuell hatte sie eine kleine Stelle hinter dem Ohr, wo sie seit Ewigkeiten Ekzem plagte. „Beim Einschmieren dachte ich mir, ich schmiere die Stelle gleich mit ein. Das war am Abend. Und du wirst es nicht glauben – am NÄCHSTEN TAG war das Ekzem weg! Am nächsten Tag! Einfach über Nacht!“ Ich benütze die vielen Ausrufzeichen, um euch ein bisschen das Glücksgefühl spüren zu lassen, das in ihrer Erzählung lag…

Für mich sieht das so aus, dass diese Kosmetikzutat so richtig was kann. Danke, liebe Schnecken! Und ich freue mich natürlich auf eure Erfahrungen, meine lieben Leserinnenschnecken!

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Einmal Schneckenschleim, bitte!