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Unser Hetzen, Stopfen, Jagen nach Mehr führt dazu, dass unserem Leben die Dynamik abhanden kommt, die allem Lebendigen zugrundeliegt – der gesunde Rhythmus. Der regelmäßige Wechsel zwischen essen und verdauen, arbeiten und ruhen, geben und nehmen. Allzu schnell geht das Gespür für das Feine im herausfordernden Alltag verloren. Bald fängt nun die Fastenzeit an und diese lädt uns ein, durch eine einfache Handlung aus dem Alltäglichen auszusteigen – durchs das Üben des Verzichts. In einer Zeit, wo immer alles sofort verfügbar ist, nicht nur das Essen und materielle Güter, sondern dank der neuen Medien mittlerweile auch Menschen, kann die Entscheidung zu verzichten unglaublich heilsam sein.

Verzicht als Voraussetzung für den Genuss

 

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Mit dem Verlust des gesunden Rhythmus und der überspannten Konzentration auf “Mehr” geht auch der Genuss verloren. Denn der Verzicht ist das Vorspiel für den Genuss. Im freiwilligen Verzichten wird es uns möglich, unser Gespür fürs Feine wieder zu schärfen. Wer auf Überflüssiges verzichtet, wird an Wesentliches erinnert. Wenn ich nicht esse, zapfe ich feinere Energiequellen an und erinnere mich daran, dass ich mehr bin als mein Körper. Wenn ich auf Genussnahrungsmittel wie zum Beispiel Zucker verzichte, erinnere ich mich an andere, gesündere Lebensmittel, die einen feineren Genuss ermöglichen. Befreie ich meinen Körper von Belastung, kann ich ihn besser spüren.

Was hat es mit dem Essen auf sich, dass Menschen so empfindlich darauf reagieren, wenn man ihnen Liebgewonnenes für ein Weilchen wegnehmen möchte? Wie kleine Kinder klammern sie sich oftmals an ihren Kaffee, ihre Mehlspeise, ihre Nudeln.

Fasten heißt, auf Billiges und Schnelles zu verzichten

Zum einen haben wir uns an „billige Genüsse“ gewöhnt. In unserer alltäglichen Ernährung ist so allerlei, was einen suchtmachenden Charakter besitzt – Zucker, Milch, Weizen, Kaffee. So verwandeln wir uns in Junkies, ohne es zu merken und kaum haben wir das letzte Stückchen runtergeschluckt, freuen wir uns auf den nächsten „Schuss“. Viele Menschen sterben lieber als auf ihre Droge zu verzichten. Ich kenne Krebskranke, Diabetiker, unter Hormonstörungen leidende Menschen, Menschen, die wissen, dass jedes Gramm Zucker sie dem Sarg näher bringt, und sie finden dennoch nicht die Kraft, mit ihrer Droge zu brechen. Aber es ist eine gesellschaftlich akzeptierte, gemeinschaftlich eingenommene Droge, daher zwinkern wir einander beim Verdrücken des Schokoriegels verschwörerisch zu, als würden wir sagen „Du auch?“ und „Ja, das ist einfach zu gut, oder?“. Ist es. Aber nur kurzfristig, wie jede Droge. Wir brauchen ständig Nachschub und krank werden wir schleichend, sodass der Zusammenhang mit dem Schokoriegel nicht so klar auf der Hand liegt.

Essen als Grundlage der Gemeinschaft

Essen hat etwas Verbindendes. Gemeinsam zu speisen, mit anderen einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen zu essen, das verbindet. Das ist fast wie eine gemeinsame Meditation. Derjenige, der sagt „Nein, danke, ich esse keinen Zucker“, ist sofort ein Außenseiter. Seine Anwesenheit hat eine andere Energie, der Rest der Gruppe kann sich manchmal durch ihn sogar gestört fühlen. Der Kuchen schmeckt besser, wenn man nicht daran erinnert wird, dass Zucker ungesund ist. Der nicht mitessende Anwesende sitzt nun in der Runde wie das personifizierte schlechte Gewissen. Das macht es nicht gerade leichter. So gesehen kann Fasten bedeuten, sich aus der Gemeinschaft für eine Weile zurückziehen zu müssen. Oder auch nur zu erkennen, wie sehr ich mich im Alltag den ungeschriebenen Gesetzen einer Gemeinschaft beuge.

Essen als Ersatz für Spiritualität

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Das andere Problem, das in meinen Augen dazu führt, dass wir am Essen so hängen, ist die Nicht-Existenz der Spiritualität und energetischer Pflege. Seitdem es Menschen gibt, gibt es Spiritualität und die Pflege des eigenen Energiefeldes. Nur unsere angeblich zivilisierte Gesellschaft hat keine Zeit dafür. Und wenn wir ehrlich sind auch keine Akzeptanz. Oder gibt es in deiner Firma einen Raum, in dem man in der Mittagspause meditieren und sich energetisch erholen kann? Wer seine Seele pflegen will, muss es außerhalb des gesellschaftlich akzeptierten Rahmens tun. Als wäre es ein Hobby. So bringen wir das schon unseren Kindern bei, in deren Schulalltag kaum Raum ist für Ruhe, Erholung und das Nachdenken über Sinn und sinnstiftendes Handeln. Wir tun so, als wären wir Roboter, die nur Treibstoff benötigen und die richtige Programmierung, als wäre unser Sinn einzig und allein das Funktionieren. Wundert es dann, dass wir in Panik geraten, wenn wir daran denken, für eine kurze Zeit aufs Essen, den „Treibstoff“ zu verzichten? Oder auch nur auf Teile davon?

Meditation, stilles Nachdenken, tiefgründige Gespräche, Lesen, Natur und Kunst – auch das sind Nahrungsmittel. Sie nähren unseren Geist. Je mehr wir unseren Geist hungern lassen, umso gehetzter wird unser Leben, umso mehr breiten sich Gefühle der Sinnlosigkeit und Leere aus. Paradoxerweise verspüren wir einen umso größeren körperlichen Hunger und Verlangen nach Genussnahrungsmitteln.

Der Schokoriegel als Sinn-Ersatz

Wo kein Sinn ist, da muss ein Sinn-Ersatz her. Ein Schokoriegel leistet da ausgezeichnete Dienste. Wenn ich voller innerer Konflikte bin, ist Essen der Füllstoff, der mich in Watte packt, damit die Realität meiner Seele nicht schmerzt. Denn vieles von dem, was wir essen, ist keine Nahrung mehr, sondern Füllstoff. Wie im Großen, so im Kleinen, wie außen, so innen, so lautet eines der hermetischen Gesetze. So ist auch unser körperliches Vollstopfen ein Abbild unseres mit allerlei Unwichtigem vollgestopften Geistes, der das Wesentliche vom Überflüssigen nicht mehr unterscheiden kann. Dazu müsste er mal aus seinem Alltag aussteigen, Abstand bekommen und vor allem etwas, das heutzutage nur schwer zu kriegen ist und oft abgelehnt wird, weil es so unspektakulär ist und nichts kostet: Stille.

Fasten ist das Feiern der Stille

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In der Stille kann der Geist zur Ruhe kommen, mehr braucht er oftmals nicht. Stille ist eines der grundlegenden Bedürfnisse eines gesunden Geistes. Stille heilt. In der Stille können Geist und Körper wieder ineinander einrasten, im Abstand und Verzicht kann der Körper wieder spüren, was ihm gut tut. Die Fastenzeit ist eine notwendige und wichtige Zeit und keinesfalls vom Kalender abhängig, sondern von deinem eigenen Bedürfnis nach Reinigung, Entgiftung, Reduzierung aufs Wesentliche. In dieser Zeit wird es möglich, Essen wieder als Nahrung zu begreifen, also als etwas, das meinem Körper Wesentliches zufügt.

Lustvoll Geist und Körper reinigen

Um dieses Reinigen lustvoll zu gestalten, um das innen und außen, Inhalt und Form gleichermaßen harmonisch zu unterstützen, haben wir unsere Mallorca-Retreat-Woche ins Leben gerufen. In der Osterwoche und der zweiten Juliwoche bekommst du dort die Möglichkeit, Essen als echte Nahrung zu sich zu nehmen – frei von Zucker, Gluten, tierischem Eiweiß und Pestiziden, dafür voller Nährstoffe, Vitamine, Spurenelemente und einer harmonischen Ausgeglichenheit der Elemente. So wird jede Mahlzeit zu einer kleinen Energiebehandlung.

Dafür sorgt Ursula Peer, TCM-Ernährungsexpertin, die uraltes TCM-Wissen mit den Erkenntnissen moderner Wissenschaft verbindet. Begleitend sorge ich mit einem sanften, aufs Spüren der eigenen Impulse ausgerichteten Bewegungsprogramm dafür, dass du wieder gut in Kontakt kommst mit deinem Körper und wieder lernst, seine Signale wahrzunehmen. Ich begleite deinen Reinigungsprozess mit Psycho-Kinesiologie auf der seelischen Ebene und sorge dafür, dass auch deine Seele Unwichtiges loslassen kann. Du lernst bei mir die „Chi statt Botox“-Methoden gründlich, sodass sich dein neu gewonnenes Wohlgefühl in deinem Gesicht widerspiegeln kann. Anmelden kannst du dich bei mir unter christina@chi-statt-botox.com. Mehr Infos findest du –> hier

Der Verzicht als Gewinn

Auf diese Weise kann Verzicht als Gewinn erlebt werden, was er in Wirklichkeit auch ist. Hier wird eine Ernährungsumstellung möglich, ohne dass man sich selbst den Kopf zerbrechen muss, was man denn nun noch essen kann. Ursula macht dir eine individuelle Konstitutionsanalyse, sodass du mit dem wertvollen Wissen nach Hause fährst, welche Nahrungsmittel speziell dir gut tun. Du kannst hier in einem geschützten Rahmen und mit viel Unterstützung Kraft tanken. Ich bin sehr erfreut über diese Möglichkeit, die wir hier bieten können, ich lege viel Wert darauf, meine Arbeit sinnvoll zu gestalten.

So freue ich mich auch darüber, wenn mein Artikel dich dazu bewegt hat, über Wesentliches und Überflüssiges in deinem Leben nachzudenken und vielleicht auf das eine oder andere zu verzichten. Und ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen und Tipps hier mit uns teilst. Wie gelingt es dir persönlich, den Verzicht umzusetzen? Sei versichert – nur wer auch verzichten kann, kann richtig genießen! 😉